Hatten die Sommerfelds und Adameits jetzt eigenes Land oder nicht? Waren sie Bauern bzw. Landwirte (gospodarz) oder Tagelöhner (wyrobnik) oder Knechte (parobek)?
Bei den wenigen Kirchbucheinträgen zu Peter Sommerfeld steht gospodarz, also hatte Peter eigenes Land. Ebenso steht bei den meisten Zeugen gospodarz, auch sie waren Landwirte.
Wyrobnik und Parobek sind in der Regel Landarbeiter ohne eigenes Land, der für einen Grundbesitzer oder Bauern arbeitete, oft im Tausch gegen eine Unterkunft, Nahrung und manchmal eine geringe Bezahlung, oft mit einem niedrigen sozialen Status einhergehend, da diese Arbeiter häufig unter prekären Bedingungen arbeiteten und wenig soziale Mobilität hatten. Parobek bezeichnet wohl ausschließlich männliche Arbeiter, während wyrobnik geschlechterneutral zu sein scheint.
Der Begriff Komornik bezeichnete eine Person, die auf dem Land eines anderen arbeitete und als Gegenleistung für ihre Arbeit ohne Miete in einem Teil des Hauses oder auf dem Grundstück des Besitzers wohnte. Also eine Art Pachtverhältnis auf Zeit. Steht vor allem bei älteren Metriken, in der Datenbak als “tenant farmer” ausgewiesen.
In Ostpreussen waren die Begriffe andere. Aus der Altpreussischen Geschlechterkunde Neue Folge Band 14, Seite 325:
Eigenkätner besaßen eine “kleine Stelle mit Wohnhaus (Kate), Garten und zuweilen etwas
Land”, was jedoch für ihr Auskommen nicht ausreichte. Als Eigentümer konnten sie dieses
aber frei vererben, beleihen oder veräußern. Instleute waren “ländliche Arbeiter bei einem
Gut oder Köllmer”, die von diesem eine eigene Unterkunft (insthaus, Instwohnung), manch¬
mal auch Garten und ein paar Morgen im Felde erhielten. Im 19.Jahrhundert hatte er
häufig noch weitere Arbeitskräfte zu stellen, war also gleichzeitig Arbeiter und Arbeit¬
geber. Losleute (Losgänger, Einlieger, Hochmieter) “wohnen in Dörfern bei Bauern oder
Eigenkätnern, auch in Städten zur Miete, sind meist Gelegenheitsarbeiter, die bald hier,
bald dort in Städten, Gütern, Wäldern, selbst im Auslande Beschäftigung suchen”
Unsere Vorfahren waren bis zum Beginn des 20. Jahrhundert durchgängig meist Bauern, Knechte oder Tagelöhner.
Alle haben bis zum 2. Weltkrieg auf dem Land gelebt.